Nach dem Sturm ist eine Installation in der Vorhalle des Segantini Museums in St. Moritz, die mit dem Künstler Hannes Vogel, im Rahmen der drei Ausstellungen, alle mit dem Titel Die Wahrnehmung im Gebirg – 80, 90 und weitere Jahre nach Segantini, erarbeitet wurde.
In der Ton-Bildinstallation im Segantini Museum ist die Gegensätzlichkeit von zwei Jahresanfängen in Segantinis Worten sichtbar:
“1.1.1889 …Il cielo è azzurro e profondo, la vallata è inon- data dal sole, i campi di avena tagliata luccicano al sole come pagliuzze d‘oro… …Der Himmel ist tiefblau, über den Tälern liegt die Sonne, die Stoppeln der Haferäcker leuchten wie Goldhalme in der Sonne…”
“1.1.1890 …il cielo è grigio, sporco e basso; soffia un vento di levante che geme come lontana bestia che muore… …der Himmel grau, schmutzig und niedrig. Es bläst ein Ostwind, der stöhnt wie ein Tier, das in der Ferne stirbt…”
(Giovanni Segantini 1858 – 1899, Aus Schriften und Briefen, Gioconda Leykauf-Segantini, Innquell-Verlag Maloja, 2002)
Die Worte von Giovanni Segantini wurden von Diana Segantini im Jahr 2013 gesprochen, von Corsin Vogel aufgenommen und über die beiden Bilder übertragen, die auch als Lautsprecher dienen (links der Text von 1889; rechts der Text von 1890). Die 4-Kanal Komposition (2 tönende Bilder und 2 konventionelle Lautsprecher) wurde im nachhallenden Raum ausgestrahlt.
“Blechdächer, vom Sturmwind in den Bach getragen, oder über des Nachbarn Dach in die Wiese, oder einfach aufgerollt und vom Stall geworfen, die verwitterte Seite innen, aussen wie neu, ein neuer Blechberg, ein neuer Bergsee.” (Hannes Vogel)
Die Segantini-Büste ist gedreht, als hätte sie die Wahl des Bauplatzes für das Museum verstanden: Die Sicht auf den Schafberg wo er gearbeitet hat und wo er gestorben ist.
Ein Ausschnitt der Komposition:
• Sala Segantini, Savognin, 29. Juni – 14. August 2013
• Museum Segantini, St-Moritz, 5. Juli – 20. Oktober 2013
• Atelier Segantini, Maloja, 6. Juli – 20. Oktober 2013
Diese Arbeit war Anlass für eine gemeinsame Publikation im Jahr 2013 : Die Wahrnehmung im Gebirg – 80, 90 und weitere Jahre nach Segantini